Nur eine gut gepflegte und gewartete Schutzausrüstung garantiert auch im Ernstfall einen optimalen Schutz. Wichtig ist es, gewisse Grundregeln zu beachten und vor allem die Pflegehinweise des Herstellers einzuhalten. Teil 1 des Artikels behandelt die Einsatzhygiene, die Fähigkeiten moderner Schutzausrüstungen sowie Pflegehinweise, Waschvorbereitungen und geeignete Waschmaschinen.
Autor: LM d. S. Michael Beinhauer
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ie Pflege der Persönlichen Schutzausrüstung fängt bereits bei der richtigen Einsatzhygiene an. Einsatzhygiene bedeutet eigentlich Selbstschutz. Nach einem Einsatz ist es für Einsatzkräfte, aber auch deren Familien zu Hause wichtig, den ersten Reinigungsschritt unserer Einsatzbekleidung vorzunehmen. Nach wie vor wird das Thema etwas stiefmütterlich behandelt. Nach Brandeinsätzen und sonstigen Einsätzen, bei welchen die Einsatzkleidung verschmutzt wird, ist als erstes eine Grob-
Die Pflege der Persönlichen Schutzausrüstung fängt bereits bei der richtigen Einsatzhygiene an. Einsatzhygiene bedeutet eigentlich Selbstschutz. Nach einem Einsatz ist es für Einsatzkräfte, aber auch deren Familien zu Hause wichtig, den ersten Reinigungsschritt unserer Einsatzbekleidung vorzunehmen. Nach wie vor wird das Thema etwas stiefmütterlich behandelt. Nach Brandeinsätzen und sonstigen Einsätzen, bei welchen die Einsatzkleidung verschmutzt wird, ist als erstes eine Grob-DEKO bzw. Standard-DEKO durchzuführen. Dabei soll die Kleidung und Ausrüstung (z. B. Pressluftatmer) grob mit Wasser oder Seifenlauge vorgereinigt werden. Ist dies erfolgt, sollte trotzdem die Beförderung in die Mannschaftskabine unterbleiben. Noch an der Einsatzstelle sollte die kontaminierte Einsatzbekleidung wenn möglich in mitgeführte Plastiksäcke luftdicht verpackt werden, um weitere Verschleppungen in den Fahrzeugen und in späterer Folge im Feuerwehrhaus zu vermeiden. Die Einsatzkraft selbst sollte beim Hantieren mit kontaminierter Kleidung eine Schutzmaske sowie Einmal-Handschuhe tragen. Kameraden, die dabei behilflich sind, sollen diese Ausrüstung auch verwenden – eine Einmalschürze wird zusätzlich empfohlen. Nach dem Entkleiden müssen betroffene Körperbereiche wie Gesicht, Hals und Handgelenke mit sogenannten Deko-Wipes oder mit „kaltem“ Wasser gereinigt werden. Eine bereitgestellte Wechselkleidung ist zu verwenden. Angekommen im Rüsthaus, sollte zeitnah eine Ganzkörperdusche erfolgen, der erste Duschgang erfolgt mit kaltem Wasser (dabei öffnen sich die Poren nicht, der „Schmutz“ wird von der Haut geschwemmt, ohne dabei Giftstoffe über die Haut in den Körper zu inkorporieren). Der zweite Duschgang kann dann ohne Gefahr mit wärmerem Wasser erfolgen. Nach der Körperdusche wird empfohlen, wiederum neue Kleidung bereitzustellen und nicht wieder die andere – leicht kontaminierte – Wechselkleidung anzuziehen. Somit geht man nach einem Einsatz wieder „sauber“ zu seiner Familie heim.
DEKO bzw. Standard-DEKO durchzuführen. Dabei soll die Kleidung und Ausrüstung (z. B. Pressluftatmer) grob mit Wasser oder Seifenlauge vorgereinigt werden. Ist dies erfolgt, sollte trotzdem die Beförderung in die Mannschaftskabine unterbleiben. Noch an der Einsatzstelle sollte die kontaminierte Einsatzbekleidung wenn möglich in mitgeführte Plastiksäcke luftdicht verpackt werden, um weitere Verschleppungen in den Fahrzeugen und in späterer Folge im Feuerwehrhaus zu vermeiden. Die Einsatzkraft selbst sollte beim Hantieren mit kontaminierter Kleidung eine Schutzmaske sowie Einmal-Handschuhe tragen. Kameraden, die dabei behilflich sind, sollen diese Ausrüstung auch verwenden – eine Einmalschürze wird zusätzlich empfohlen. Nach dem Entkleiden müssen betroffene Körperbereiche wie Gesicht, Hals und Handgelenke mit sogenannten Deko-Wipes oder mit „kaltem“ Wasser gereinigt werden. Eine bereitgestellte Wechselkleidung ist zu verwenden. Angekommen im Rüsthaus, sollte zeitnah eine Ganzkörperdusche erfolgen, der erste Duschgang erfolgt mit kaltem Wasser (dabei öffnen sich die Poren nicht, der „Schmutz“ wird von der Haut geschwemmt, ohne dabei Giftstoffe über die Haut in den Körper zu inkorporieren). Der zweite Duschgang kann dann ohne Gefahr mit wärmerem Wasser erfolgen. Nach der Körperdusche wird empfohlen, wiederum neue Kleidung bereitzustellen und nicht wieder die andere – leicht kontaminierte – Wechselkleidung anzuziehen. Somit geht man nach einem Einsatz wieder „sauber“ zu seiner Familie heim.
Hightech-Schutzkleidung
Auf dem Sektor Einsatzkleidung hat sich in den letzten 25 Jahren einiges verändert. So ist die heutige Einsatzbekleidung für die Brandbekämpfung nach Stand der Wissenschaft ein hochkomplexer Anzug, der vor allem den Schutz der Träger im Visier hat. Durch die Forschung und die Ingenieurskunst werden immer weitere Möglichkeiten entdeckt, die den Tragekomfort sowie den besseren Schutz der Einsatzkräfte sicherstellen sollten. Alle Einsatzbekleidungen werden nach ÖNORM EN469 hergestellt und überprüft. Diese Norm sagt aus, was eine Einsatzbekleidung mindestens aushalten muss, bevor es zur gesundheitlichen Schädigung des Anwenders kommt. Die größte Gefahr sind für Feuerwehrleute im Brandeinsatz die direkte Beflammung und die Hitzestrahlung. Wenn die Hitze einmal durch das Material der Schutzkleidung schlägt, kann dies zu schweren Verbrennungen am Körper führen. Deswegen ist die Bekleidung anhand von Oberstoff, Zwischenlage, Membrane und Futter so aufgebaut, dass Schweiß durch die Membrane nach außen abtransportiert wird, aber die Wärme und Hitzestrahlung von außen nicht nach innen transportiert werden kann. Trotzdem macht ein Zusammenspiel aller Materialen das perfekte Ergebnis aus. Zusätzlich zu den verschiedensten Membranen gibt es auch noch verschiedene Oberstoffe. Die Einsatzbekleidung sollte auch praktisch sein: So findet man auf einer Einsatzbekleidung viele Schlaufen und Taschen (z.B. Mikrolaschen, Funkgerättasche, Dienstgradspange, Knickkopflampen-Halterung, Innentasche usw.). Aber auch für die Sicherheit sind Verstärkungen im Schulterbereich sowie Ellbogenverstärkungen und Knieverstärkungen verarbeitet, um länger eine Arbeit verrichten zu können. Für den Notfall gibt es auch einen sogenannten Panikreißverschluss, wo sich die Schutzjacke schnell öffnen lässt. Außerdem können noch sogenannte Rettungsschlaufen im Schulterbereich sowie in den Kniebereichen verarbeitet sein, um einen Kameraden bei einem Notfall schnell aus dem Gefahrenbereich retten zu können. Neue Einsatzbekleidungen sind bereits mit einem RFID Chip sowie mit Barcodes ausgestattet. Dies macht es möglich, dass Einsatzbekleidungen personenbezogen zugeordnet werden können, um einen guten Informationsstand zu erreichen.
Wichtige Pflegehinweise
Bei der Pflege der Einsatzkleidung ist es gleich wie bei einem Auto: Je besser die Einsatzbekleidung gepflegt wird, umso länger wird sie halten. Mit der richtigen Pflege hält eine Schutzbekleidung durchschnittlich etwa zehn Jahre. Aber auch zu viel bzw. eine falsche Pflege verringern die Haltbarkeitsdauer. Deswegen sollten unbedingt die Pflegehinweise der Hersteller befolgt werden. Eine Einsatzbekleidung ist stets sauber zu halten. Schmutz-, öl-, fett- und schweißfreie Bekleidung weist die volle Schutzwirkung auf, brennt nicht, ist permanent wasserdicht und transportiert den Schweiß gut nach außen ab. Ist die Schutzbekleidung nach einem Einsatz verschmutzt, ist diese unverzüglich einer Wäsche zuzuführen: Je länger eine Langzeitverschmutzung besteht, desto schlechter bekommt man die Einsatzbekleidung wieder sauber. Die Hersteller nähen meistens in die neue Einsatzbekleidung sogenannte Waschzyklen-Etiketten ein. Damit hat man stets einen guten Blick, wie oft die Einsatzbekleidung schon gewaschen geworden ist und wann diese das letzte Mal imprägniert wurde.
Vorbereitung der Einsatzkleidung für den Waschgang
Bevor die Einsatzbekleidung in die Waschmaschine kommt, ist es wichtig, diese richtig vorzubereiten. Alles, was man in der Einsatzbekleidung eingesteckt hat, muss raus. Zusätzlich müssen vorhandene Karabiner abgenommen sowie alle Klettverschlüsse sauber geschlossen bzw. abgedeckt werden. Tut man dies nicht, besteht die Gefahr, dass die Klettverschlüsse während des Waschens den umliegenden Bereich aufrauen können und deshalb die Wirkungsweise des Materials drastisch verändert. Auch Knöpfe und Reißverschlüsse sollten geschlossen werden, insbesondere der Frontverschluss. Bevor die Einsatzbekleidung in die Waschmaschine kommt, muss die Innenseite nach außen gedreht sein.
Waschmaschine
Einsatzbekleidung darf keinesfalls im privaten Haushalt in der Waschmaschine gewaschen werden, der Grund ist eigentlich ganz simpel: Verschmutzungen der Einsatzbekleidung bleiben in der Waschmaschine zurück und können bei der nächsten Wäsche die eigene Privatkleidung kontaminieren. So hat man eine perfekte Schadstoffverschleppung in die eigenen vier Wänden sichergestellt. Deswegen sollte eine eigene Waschmaschine im Feuerwehrhaus bereitstehen oder die Schutzbekleidung einer professionellen Reinigung bei einer Fachfirma unterzogen werden. Generell werden von den Herstellern von Einsatzbekleidungen Industriewaschmaschinen mit einer Beladekapazität von 15 kg empfohlen. Ist nur eine kleinere Waschmaschine vorhanden, sollte man jeweils nur ein Kleidungsstück waschen (Hose und Jacke extra), um trotzdem noch ein gutes Waschergebnis erzielen zu können. Wenn eine Waschmaschine zu viel beladen ist, kann es zur Schädigung der Waschmaschine kommen. Aber auch das Waschergebnis verschlechtert sich. Die Maschinenkapazität sollte nach Möglichkeit nur zu 75 Prozent genutzt werden, um eine hohe mechanische Belastung während der Waschbehandlung zu vermeiden. Als Anhaltspunkt kann gelten, oberhalb der Wäsche mindestens zwei Hand breit Freiraum in der Waschtrommel zu lassen. Generell müssen unbedingt die Wasch- und Pflegesymbole bzw. Anweisungen vom jeweiligen Hersteller befolgt werden.
Quellen:
Feuer-Krebs®, Pflegeleitfaden S-GARD, Pflegeanleitung Texport®.