Großbrände auf dem laufenden Band forderten die steirischen Feuerwehren in den ersten Herbsttagen. Vom Industriebrand, dem Brand eines Alpengasthofes bis zu einem spektakulären Einsatz in der Grazer Innenstadt reicht dabei die Palette des Feuerreigens.
Am
Montag, dem 20. September 2021, mussten gleich sieben Feuerwehren (FF Mürzzuschlag, FF Langenwang, BtF Hönigsberg, FF Steinhaus, FF Spital, FF Altenberg und FF Kapellen) um 01.35 Uhr in das Eichhorntal (zwischen Mürzzuschlag und Kapellen) ausrücken. Der Besitzer eines landwirtschaftlichen Betriebes alarmierte selbst die Einsatzkräfte, als sein Stallgebäude in Flammen stand! Beim Eintreffen der Feuerwehren hatte der Brand bereits das gesamte
Am Montag, dem 20. September 2021, mussten gleich sieben Feuerwehren (FF Mürzzuschlag, FF Langenwang, BtF Hönigsberg, FF Steinhaus, FF Spital, FF Altenberg und FF Kapellen) um 01.35 Uhr in das Eichhorntal (zwischen Mürzzuschlag und Kapellen) ausrücken. Der Besitzer eines landwirtschaftlichen Betriebes alarmierte selbst die Einsatzkräfte, als sein Stallgebäude in Flammen stand! Beim Eintreffen der Feuerwehren hatte der Brand bereits das gesamte Gebäude erfasst. Trotzdem gelang es den Besitzern zusammen mit den Einsatzkräften, die Tiere aus dem Brandbereich zu retten. Die Wasserversorgung wurde durch eine Zubringleitung aus der Mürz hergestellt und mit sechs Tragkraftspritzen zum Brandobjekt gefördert. Die Einsatzkräfte konnten das Wohnhaus erfolgreich schützen, das Stallgebäude brannte jedoch nieder. Insgesamt standen unter der Einsatzleitung von LFR Rudolf Schober 108 Feuerwehrmitglieder mit 22 Fahrzeugen, das Rote Kreuz und die Polizei im Einsatz. „Brand aus“ konnte gegen 07.00 Uhr gegeben werden. Das Landeskriminalamt Steiermark führte in Kooperation mit Sachverständigen der Landesstelle für Brandverhütung die Brandursachenerforschung durch. Dabei wurde festgestellt, dass der Brand mit hoher Wahrscheinlichkeit durch eine Heuselbstentzündung entstanden ist. Eine andere Brandursache oder Hinweise auf eine subjektive Tathandlung konnten nicht ermittelt werden. Der Schaden beläuftsich auf mehrere Hunderttausend Euro.
Gebäude erfasst. Trotzdem gelang es den Besitzern zusammen mit den Einsatzkräften, die Tiere aus dem Brandbereich zu retten. Die Wasserversorgung wurde durch eine Zubringleitung aus der Mürz hergestellt und mit sechs Tragkraftspritzen zum Brandobjekt gefördert. Die Einsatzkräfte konnten das Wohnhaus erfolgreich schützen, das Stallgebäude brannte jedoch nieder. Insgesamt standen unter der Einsatzleitung von LFR Rudolf Schober 108 Feuerwehrmitglieder mit 22 Fahrzeugen, das Rote Kreuz und die Polizei im Einsatz. „Brand aus“ konnte gegen 07.00 Uhr gegeben werden. Das Landeskriminalamt Steiermark führte in Kooperation mit Sachverständigen der Landesstelle für Brandverhütung die Brandursachenerforschung durch. Dabei wurde festgestellt, dass der Brand mit hoher Wahrscheinlichkeit durch eine Heuselbstentzündung entstanden ist. Eine andere Brandursache oder Hinweise auf eine subjektive Tathandlung konnten nicht ermittelt werden. Der Schaden beläuftsich auf mehrere Hunderttausend Euro.
Wohnhaus in Flammen. Vier Tage nach dem Brand im Stallgebäude ging ein Wohnhaus auf der vielbefahrenen Riesstraße (Bez. Graz-Umgebung) in Flammen auf. Mit dem Alarmstichwort „B10 – Garagenbrand“ wurde am 24. September um 17.26 Uhr die FF Kainbach bei Graz alarmiert. Weiters wurde mitgeteilt, dass sich noch eine Person im Gebäude befinden soll, was schlussendlich nicht der Fall war. Bereits auf der Anfahrt war eine schwarze Rauchsäule zu sehen, worauf die FF Eggersdorf bei Graz nachalarmiert wurde. Bei der ersten Erkundung wurde festgestellt, dass ausgehend von einer Garage sich ein Brand bereits auf die Dachkonstruktion des Wohnhauses ausgebreitet hatte, worauf auch die Feuerwehren Laßnitzhöhe, Nestelbach bei Graz, Hart-Albersdorf mit dem Atemluftkompressor sowie Rettung und Polizei alarmiert wurden. Auch das Einsatzleitfahrzeug des BFV Graz-Umgebung wurde zur Unterstützung angefordert. Seitens der Einsatzkräfte wurde der Garagenbrand mittels Wasser-Schaummittel-Gemisch bekämpft, das Dach auf der Nordseite geöffnet, um auch die brennende Dachkonstruktion löschen zu können. Zeitgleich brachte man die Drehleiter der FF Laßnitzhöhe auf der südlichen Gebäudeseite in Stellung und öffnete dort die Dachkonstruktion. Die Löschwasserversorgung konnte durch einen ca. 400 m entfernten Hydranten und durch einen 30.000 Liter fassenden Löschmittelvorratsbehälter sichergestellt werden. Durch den koordinierten Einsatz gelang es, die Wohnungen in den Obergeschossen zu erhalten. Um 21.31 Uhr konnte seitens des Einsatzleiters „Brand aus“ gegeben werden. Die Aufräumarbeiten dauerten bis weit in die Nacht; die viel befahrene Riesstraße blieb wegen des Feuerwehreinsatzes mehrere Stunden lang gesperrt. Eingesetzt waren 95 Kameraden und Kameradinnen mit 17 Fahrzeugen. Am 25. September kontrollierten AS-Trupps der Feuerwehren Kainbach und Laßnitzhöhe mittels Wärmebildkamera den Dachstuhl auf etwaige Brandstellen. Nach kleineren Nachlöscharbeiten wurde das Dach dann mit einer Plane abgedeckt. Wie die Ermittlungen der Beamten der Landespolizeidirektion ergaben, dürfte der Brand durch einen technischen Defekt eines in der Garage abgestellten Oldtimers ausgebrochen sein. In der Folge griffdas Feuer auf das Wohnhaus über. Die Höhe des Sachschadens beläuftsich auf mehr als 100.000 Euro.
Brand im Magna-Werk. Am Sonntagnachmittag, dem 26. September, brach im Außenbereich der Firma Magna Auteca in Weiz gegen 15.30 Uhr ein Brand aus. Trotz der schnellen Alarmierung durch die automatische Brandmeldeanlage (BMA-Alarm), durch die vielen Notrufe, die bei der Landesleitstelle eingegangen sind, und der Tatsache, dass die FF Weiz bei einem Küchenbrand bereits im Einsatz stand und innerhalb weniger Minuten am Einsatzort war, stand ein Teil einer Betriebshalle in kürzester Zeit in Vollbrand. Die Rauchwolke war kilometerweit zu sehen, sieben Feuerwehren mit rund 150 Mitgliedern standen stundenlang im Einsatz. Die Brandbekämpfung wurde mit Löschschaum, einem Außenangriff von mehreren Seiten sowie mit zehn Atemschutztrupps der eingesetzten Feuerwehren erfolgreich durchgeführt. Weiters wurde ein Sondereinsatzfahrzeug (Löschroboter LUF 60) der BF Graz zur effektiven Druckbelüftung der Halle angefordert. Der Brand war gegen 17.00 Uhr unter Kontrolle, verletzt wurde niemand und es waren keine Personen in Gefahr. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis etwa 20.00 Uhr an. Laut den Unternehmenssprechern bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Umwelt. Die Brandursachenermittlung ergab, dass der Brand an der Außenfassade der Hallenkonstruktion seinen Ausgang genommen hat. Eine elektrische, selbstfahrende Hubarbeitsbühne war zum Laden an der Stromversorgung angeschlossen. Der Brand dürfte entweder durch einen Defekt im gebäudeseitigen Stromverteilerkasten oder an den elektrotechnischen Ladekomponenten (Relais, Ladekabel) der Arbeitsbühne ausgelöst worden sein. In der Folge breitete sich der Brand auf in großen Mengen gelagerte Kunststoffbauteile, Kunststoffboxen und Kartonagen aus. Die Höhe des Sachschadens kann derzeit noch nicht beziffert werden. Eingesetzt waren die Feuerwehren Weiz, Landscha, Hohenkogl/Mitterdorf, Etzersdorf, Rollsdorf, Graz (LUF 60) und Gleisdorf (ELF) mit etwa 150 Einsatzkräften.
Alpengasthof in Vollbrand. Das Hotel Alpengasthof im Ortsteil Seewiesen ging aus bisher ungeklärter Ursache am Montag, dem 27. September, in Flammen auf. 160 Feuerwehrkräfte von elf Feuerwehren standen stundenlang im Einsatz. Die FF Turnau wurde um 19.00 Uhr vorerst zu einem „Hüttenbrand“ nach Seewiesen alarmiert. Doch bereits beim Ausrücken des ersten Fahrzeuges wurde seitens der Leitstelle Florian Steiermark mitgeteilt, dass weitere Notrufe eingelangt sind und die Flammen auf den angrenzenden Gasthof übertreten. Sofort wurden seitens der Einsatzleitung die Feuerwehren Graßnitz, Mariazell, Kapfenberg und Gollrad mit Drehleitern und Tanklöschfahrzeugen sowie Löschfahrzeugen für die Wasserversorgung nachalarmiert. Am Einsatzort wurde sofort mit einem umfangreichen Objektschutz und der Brandbekämpfung begonnen. Aufgrund der schlechten Wasserversorgung, der nächstgelegene Bach war rund 1.200 Meter vom Brandherd entfernt, wurden die Feuerwehren Aflenz, Thörl, St. Ilgen und Etmißl für einen Wassertransport alarmiert. Die FF Mariazell errichtete eine weitere Saugstelle am 2,3 Kilometer entfernten Dürrsee, von wo das Löschwasser im Pendelverkehr zum Brandobjekt transportiert wurde. Zur Versorgung der AS-Trupps forderte die Einsatzleitung (FF Turnau) das Atemschutzfahrzeug (WLF-AS) Böhler zum Befüllen der Atemschutzfaschen an. Um an den Brandherd zu kommen, musste das Dach mit einem Ladekran und Holzgreifer der Fa. Holzbau Dallago & Zefferer entfernt werden. Dann konnten über die Drehleitern und unter schwerem Atemschutz die Löscharbeiten durchgeführt werden. „Brand unter Kontrolle“ konnte gegen 02.00 Uhr gegeben werden. Um 10.30 Uhr erfolgte schlussendlich das Kommando „Brand aus“. Während des Einsatzes wurde die FF Kapfenberg-Diemlach mit dem TLFA 2000 nach Thörl beordert, um den Ortsschutz im Abschnitt Aflenz sicherzustellen. Um 12.00 Uhr mussten Kräfte der FF Turnau nochmals zu Nachlöscharbeiten ausrücken, unterstützt wurde sie von der DL Mariazell.
Brand in Grazer Innenstadt. Am Montag, dem 11. Oktober 2021, wurde dann die Berufsfeuerwehr der Stadt Graz um 8.45 Uhr zu einem Brand in der Grazer Innenstadt gerufen. Das Feuer war im dritten Stockwerk eines Gründerzeitgebäudes auf dem Joanneumring/Ecke Neutorgasse ausgebrochen. Das Gebäude wird derzeit umgebaut. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war bereits eine Brandausbreitung vom 3. OG in das 4. OG – durch Flammenschlag über geborstene Fenster – erfolgt. Aufgrund der vorhandenen Decken- bzw. Bodenkonstruktionen in Holzbauweise kam es zusätzlich zu einem Durchbrand nach unten in das zweite Obergeschoss. Trotz der raschen Brandausbreitung konnten alle Mitarbeiter der tätigen Baufirma das Brandobjekt verlassen. Weitere Personen, die sich im Haus aufgehalten hatten, wurden in Sicherheit gebracht. Die Angestellten in der Apotheke im Erdgeschoss flüchteten kurz vor 9.00 Uhr ins Freie. Verletzt wurde niemand. Seitens der Berufsfeuerwehr wurden drei C-Rohre im Innen-angriffsowie ein C-Rohr im Außenangriffvorgenommen. Um 10.54 Uhr konnte „Brand aus“ gegeben werden. Aufgrund vorhandener Lagerungen mit hoher Brandlast, welche für den Baustellenbetrieb benötigt wurden, waren umfangreiche Nachlöscharbeiten notwendig. Einsatzleiter Andreas Schmuck: „Die betroffenen Geschosse konnten wegen akuter Ein- und Absturzgefahr nur teilweise betreten werden. Der Löscheinsatz wurde dadurch erheblich erschwert!“ Über die genaue Brandursache ist derzeit nichts bekannt. Die Brandursachenermittlung ist im Gange. Die Berufsfeuerwehr stand mit acht Fahrzeugen und 31 Mann stundenlang im Einsatz. Auch das Großtanklöschfahrzeug war vor Ort. Ebenso wurde die FF Graz für die Unterstützung bei der Brandbekämpfung und für die Nachlöscharbeiten nachalarmiert. Zwei Fahrzeuge der FF Graz waren vor Ort. Im Bereich Joanneumring/Neutorgasse/ Kaiserfeldgasse kam während der Löscharbeiten zu erheblichen Verkehrsstauungen.
Großbrand bei Entsorgungsfirma. Am Sonntagnachmittag, dem 17. Oktober 2021, brach auf dem Gelände einer Entsorgungsfirma in Peggau im Bezirk Graz-Umgebung ein Brand aus. Der Alarm ging gegen 14.45 Uhr bei der Landesleitzentrale Florian Steiermark ein. Das Feuer breitete sich schnell aus, bald standen rund 400 Quadratmeter Lagerfläche für PVC-Material in Flammen. Die Rauchentwicklung war laut Einsatzkräften enorm, eine Sperre der am Firmengelände vorbeiführenden S35 war aber nicht nötig. 23 Feuerwehren mit knapp 300 Einsatzkräften standen Stunden im Einsatz, um im Ressourcenpark GU-Nord den großflächigen Brand zu löschen. Die starke Brandintensität konnte nur durch einen massiven Löschangriffgebrochen werden. Der enorme Löschwasserbedarf konnte von der nahegelegenen Mur mittels mehrerer Zubringleitungen sichergestellt werden. In den letzten Jahren kam es hier immer wieder zu größeren Brandereignissen. Nun hat die Polizei das Ergebnis der Brandursachenforschung veröffentlicht. Die Ermittlungen haben ergeben, dass der Brand aufgrund einer chemischen Reaktion in Verbindung mit einem Wärmestau (Stapeln von gepressten PVC-Ballen) ausgelöst worden sein dürfte. Die Schadenssumme konnte noch nicht eruiert werden.
Text: HBI D.V. ING. Robert Pusterhofer; OBI A.D. Franz Preuß, LM Ing. Matthias Hitl UND LM D.V. ING. Maximilian Brandstetter; BI D.V. Ing. Patrick Friedl, FF Turnau;
Thomas Schmallegger Fotos: BFVMZ/PUSTERHOFER; FF Kainbach bei Graz; BFVWZ/Friedl; FF Turnau Quellen: ORF, Kleine Zeitung, BF Graz