Ob ein Fehler im System, menschliches Versagen oder eine Aneinanderreihung unglücklicher Umstände: Wenn es in Industriebetrieben einmal zu brennen beginnt, dann meistens richtig.
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lles andere als ruhig gestaltete sich der Palmsonntag für 19 oberösterreichische Feuerwehren, die in einem kräftezehrenden Einsatz stundenlang gegen die Flammen im Werk des Nahrungsmittelkonzerns OSI Food Solutions in Enns (Bezirk Linz-Land) kämpften. Um kurz vor sechs Uhr früh löste die Brandmeldeanlage im Fleischverarbeitungsbetrieb Alarm aus, umgehend rückten die Einsatzkräfte aus. Vor Ort musst aufgrund der weiterhin unbekannten Schadenslage und der
Alles andere als ruhig gestaltete sich der Palmsonntag für 19 oberösterreichische Feuerwehren, die in einem kräftezehrenden Einsatz stundenlang gegen die Flammen im Werk des Nahrungsmittelkonzerns OSI Food Solutions in Enns (Bezirk Linz-Land) kämpften. Um kurz vor sechs Uhr früh löste die Brandmeldeanlage im Fleischverarbeitungsbetrieb Alarm aus, umgehend rückten die Einsatzkräfte aus. Vor Ort musst aufgrund der weiterhin unbekannten Schadenslage und der enormen Rauchentwicklung die Alarmstufe 2 ausgelöst werden.
enormen Rauchentwicklung die Alarmstufe 2 ausgelöst werden.
Löscharbeiten. Die Löscharbeiten gestalteten sich als äußerst aufwendig, da sich der Brand im Dämmbereich der Metallaußenverkleidung und des Daches immer schneller ausbreitete. Um kurz nach 09.00 Uhr verschärfte sich das Feuer jedoch noch weiter und es kam zu einer Rauchgasdurchzündung. Zwischenzeitlich mussten sich die Einsatzkräfte zurückziehen, da nach dem Einbruch eines Wellblechdaches mehr Sauerstoff in die Halle gelangte, der die Flammen weiter massiv anheizte. Im Verlauf des Vormittags zog man weitere Feuerwehren hinzu, und die Entwicklung der Ereignisse machte das Erhöhen der Alarmstufe notwendig. Zu dem ohnehin unverkennbaren dichten schwarzen Rauch kam der aufkommende Wind erschwerend hinzu. „Wir haben leider starken Westwind. Der drückt den Rauch zu Boden und die Schwaden ziehen Richtung Stadtmitte“, so der Kommandant der FF Enns, Alfred Stummer. Die starke Rauchentwicklung dürfte in erster Linie durch den Brand von Plastikverpackungen und isolierendem Dämmmaterial entstanden sein. Zwar stellte der Rauch laut den Angaben der Feuerwehr keine Gefahr für die Bevölkerung dar, die Anrainer wurden jedoch trotzdem dazu angehalten, ihre Fenster geschlossen zu halten. Indessen nahm auch der Zulauf an Schaulustigen zu, weshalb die Feuerwehr darum bat, den Einsatzort zu meiden und die Löscharbeiten nicht zu behindern.
Erste Löscherfolge. Gegen Mittag wurden die Außenwände der Halle mit einem Bagger geöffnet, um den Brandherd ablöschen zu können. Erste Löscherfolge zeigten sich, nachdem ein Teil des Daches durchgebrannt war, denn so konnte mit Wasserwerfern gut durch das dabei entstandene Loch gelöscht werden. Zu diesem Zeitpunkt war das allerdings der einzige Lichtblick, denn in einem anderen, schwer zugänglichen Teil der Halle gelang das noch nicht. Erschwerend kam außerdem noch hinzu, dass sich an der Außenwand des Firmengebäudes große Flüssigkeitstanks mit Stickstoff und C02 befanden, die es vor dem Feuer und der Hitze zu schützen galt. Um an dieser Stelle Schlimmeres zu verhindern, zog man einen Techniker hinzu, der die Tanks kontrollierte und weitere notwendige Maßnahmen setzte. Auch in den frühen Abendstunden war das Feuer noch nicht gelöscht, und weitere Atemschutzträger mussten zur Unterstützung nachalarmiert werden. Erst in den späten Abendstunden konnten Feuerwehren etappenweise wieder abrücken. Eine Brandwache der FF Enns verblieb über Nacht vor Ort. Zwei Feuerwehrleute erlitten während des Einsatzes Verletzungen unbestimmten Grades. Mindestens eine Halle wurde ein Raub der Flammen, weitere Hallen und Gebäudeteile hat das Feuer teils schwer in Mitleidenschaft gezogen. Ersten Schätzungen der Sachverständigen zufolge liegt der entstandene Sachschaden im zweistelligen Millionenbereich. Insgesamt standen die Feuerwehren Enns, Asten, Axberg, Bruck-Hausleiten, Ennsdorf, Hargelsberg, Hofkirchen im Traunkreis, Kronstorf, Nettingsdorf, Raffelstetten, Rufling, Rutzing, Stadt St. Valentin, St. Florian-Markt, St. Marein bei Neuhofen, Traun, die BF Linz sowie die Betriebsfeuerwehren BMW-Motoren Ges.m.b.H und Nettingsdorfer Papierfabrik AG mit 225 Kräften und 51 Fahrzeugen im Einsatz.
Es war ein zäher Kampf gegen die Flammen – weitere Atemschutzträger mussten nachalarmiert werden.
Zu einem Großbrandereignis kam es am Vormittag des 16. April bei einer Entsorgungsfirma in Inzing bei Innsbruck. Schon während die ersten Kräfte der FF Inzing zum Einsatz ausrückten, waren die sich ausbreitenden Rauchschwaden bereits weithin deutlich erkennbar. Einsatzleiter KDT OBI René Staudacher erhöhte aufgrund der Entwicklungen das Einsatzstichwort und forderte die Feuerwehren Zirl und Hatting an. Aufgrund der starken Rauchentwicklung hielt der Einsatzleiter vor Ort die Bevölkerung dazu an, Fenster und Türen vorerst geschlossen zu halten. Laut der Leitstelle Tirol handelte es sich hierbei jedoch nur um eine reine Vorsichtsmaßnahme, für die Bewohner von Inzing habe keine akute Gefahr bestanden. Während der Erstphase errichteten die nachrückenden Kräfte einen umfassenden Außenangriff auf der Ostseite mit Drehleiter und mehreren Wasserwerfern. Brenzlig wurde die Situation, als sich das Feuer massiv in Richtung einer 110-kV-Leitung der ÖBB ausdehnte, „die Gefahr konnte allerdings relativ schnell entschärft werden“, so Feuerwehrkommandant Staudacher. Auf der westlichen Gebäudeseite versuchten mehrere Atemschutztrupps unterdessen, in das Innere der Halle vorzurücken. Aufgrund der immensen Hitze und Rauchentwicklung war das allerdings zuerst nicht möglich, weshalb man auf dieser Seite den Versuch startete, die Brandausbreitung mithilfe von Wasserwerfern einzudämmen. Die Wasserversorgung erfolgte mithilfe von drei Hydranten und vom Gießenbach aus. Dort förderten gleich sechs Tragkraftspritzen das Wasser und verteilten es auf die unterschiedlichen Gebäudeseiten. Nordseitig schützten zwei C-Löschleitungen die an das Brandobjekt grenzenden Öllager. Nach zwei Stunden zeigte der umfassende Löschangriff seinen Erfolg, und die ATS-Trupps konnten – nachdem die Statik der Halle von einem Sachverständigen überprüft war – in das Innere für die Nachlöscharbeiten vorrücken. Das LUF der BtF Innsbruck sorgte für die Entrauchung des Objektes. Gemeinsam mit den Brandschutzbeauftragten der betroffenen Firmen klärten die Einsatzkräfte ab, ob sich Problemstoffe in der Halle befanden; auch hier konnte Entwarnung geben werden. Am Ende verhinderten 230 Einsatzkräfte von zehn Feuerwehren (Kematen, Völs, Telfs, Polling und Flaurling) mit 41 Fahrzeugen die Brandausbreitung.
Zu einem Großbrandereignis kam es am Vormittag des 16. April bei einer Entsorgungsfirma in Inzing bei Innsbruck. Schon während die ersten Kräfte der FF Inzing zum Einsatz ausrückten, waren die sich ausbreitenden Rauchschwaden bereits weithin deutlich erkennbar. Einsatzleiter KDT OBI René Staudacher erhöhte aufgrund der Entwicklungen das Einsatzstichwort und forderte die Feuerwehren Zirl und Hatting an. Aufgrund der starken Rauchentwicklung hielt der Einsatzleiter vor Ort die Bevölkerung dazu an, Fenster und Türen vorerst geschlossen zu halten. Laut der Leitstelle Tirol handelte es sich hierbei jedoch nur um eine reine Vorsichtsmaßnahme, für die Bewohner von Inzing habe keine akute Gefahr bestanden. Während der Erstphase errichteten die nachrückenden Kräfte einen umfassenden Außenangriff auf der Ostseite mit Drehleiter und mehreren Wasserwerfern. Brenzlig wurde die Situation, als sich das Feuer massiv in Richtung einer 110-kV-Leitung der ÖBB ausdehnte, „die Gefahr konnte allerdings relativ schnell entschärft werden“, so Feuerwehrkommandant Staudacher. Auf der westlichen Gebäudeseite versuchten mehrere Atemschutztrupps unterdessen, in das Innere der Halle vorzurücken. Aufgrund der immensen Hitze und Rauchentwicklung war das allerdings zuerst nicht möglich, weshalb man auf dieser Seite den Versuch startete, die Brandausbreitung mithilfe von Wasserwerfern einzudämmen. Die Wasserversorgung erfolgte mithilfe von drei Hydranten und vom Gießenbach aus. Dort förderten gleich sechs Tragkraftspritzen das Wasser und verteilten es auf die unterschiedlichen Gebäudeseiten. Nordseitig schützten zwei C-Löschleitungen die an das Brandobjekt grenzenden Öllager. Nach zwei Stunden zeigte der umfassende Löschangriff seinen Erfolg, und die ATS-Trupps konnten – nachdem die Statik der Halle von einem Sachverständigen überprüft war – in das Innere für die Nachlöscharbeiten vorrücken. Das LUF der BtF Innsbruck sorgte für die Entrauchung des Objektes. Gemeinsam mit den Brandschutzbeauftragten der betroffenen Firmen klärten die Einsatzkräfte ab, ob sich Problemstoffe in der Halle befanden; auch hier konnte Entwarnung geben werden. Am Ende verhinderten 230 Einsatzkräfte von zehn Feuerwehren (Kematen, Völs, Telfs, Polling und Flaurling) mit 41 Fahrzeugen die Brandausbreitung.
Erst nachdem die Tore gewaltsam mit einem Gabelstapler eingedrückt waren, gelang es der Mannschaft in die verrauchte Halle vorzudringen