Sie haben seit Anfang der Neunzigerjahre einen wahren Siegeszug angetreten! Die Rede ist von Lithium-IonenBatterien, die heute überall zu finden sind: In Handys, Laptops oder Tablets, aber auch in fast allen Gebrauchsgegenständen des Alltags. Seit Neuem stehen aber E-Scooter und E-Bikes im Brennpunkt des Interesses. Denn eine neue Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigt, dass diese Fahrhilfen brandgefährlich sein können. Was steckt dahinter?
Sie haben seit Anfang der Neunzigerjahre einen wahren Siegeszug angetreten! Die Rede ist von Lithium-IonenBatterien, die heute überall zu finden sind: In Handys, Laptops oder Tablets, aber auch in fast allen Gebrauchsgegenständen des Alltags. Seit Neuem stehen aber E-Scooter und E-Bikes im Brennpunkt des Interesses. Denn eine neue Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigt, dass diese Fahrhilfen brandgefährlich sein können. Was steckt dahinter?
E-Scooter-Verbot in Öffis. In letzter Zeit gibt es immer mehr Berichte über Brände und Explosionen von E-Scootern. Dies hat bereits dazu geführt, dass in vielen Städten – wie London, Barcelona, Hamburg, Düsseldorf, Duisburg etc. – die Mitnahme von E-Rollern in Öffis, also Bussen und Bahnen, verboten wurde. Bei den Wiener Linien und den Verkehrsbetrieben in Graz und Linz gibt es vorerst noch kein derartiges Verbot.
Kleine Statistik. Im Jahr 2023 wurden etwa 421.000 Fahrräder in Österreich verkauft, davon waren über die Hälfte (52 %) E-Bikes. Bei den E-Scootern dürfte Ende des Jahres ein Gesamtfahrzeugbestand von über 400.000 Fahrgeräten erreicht werden. Eine Studie des KFV zeigt nun, dass bei 30 % der E-Scooter und bei 2 % der E-Bikes keine Sicherungsmaßnahmen gegen einen möglichen Akkubrand ergriffen werden.
Trotz hoher Anschaffungskosten werden diese Geräte auch nur mangelhaft versichert. Weiters sagt die Statistik: Etwa 2,7 % der E-Roller- und 2,3 % der E-Fahrrad-Besitzer wurden bei uns bereits von Bränden betroffen. E-Bikes brannten häufig im Keller und E-Scooter auf den Verkehrswegen bzw. beim Laden der Batterien in den Wohnungen.
Echte Kraftmeier. Lithium-Ionen-Batterien sind sehr leistungsstark! Sie gewährleisten eine große Energiedichte, hohe Zellspannungen und Wirkungsgrade und geringe Leistungsverluste durch den unerwünschten Memory-Effekt oder eine Selbstentladung. Häufig werden dabei – vor allem wenn Gewicht und Volumen der Energiespeicher, wie bei E-Scootern und E-Bikes, eine große Rolle spielen – wiederaufladbare Akkus verwendet. Das sind echte Kraftmeier und sie strotzen vor Energie.
„Pferdefuß“ Brandrisiko. Das Problem dieser „Kraftwerke im Handtaschenformat“ liegt jedoch in der Brandsicherheit. Denn wenn ein Lithium-Ionen-Akku seine Energie nicht wie gewünscht gezielt und kontrolliert abgibt, wird thermische Energie frei. Dabei erhitzen sich die Akkus, und die Gefahr von Bränden oder Explosionen steigt rapide. Das ist sozusagen der Pferdefuß dieser neuen Technologie! Die Feuerwehr löscht Akkubrände mit Wasser und versenkt die Batterien z. B. in einen Kübel mit Wasser bzw. ein Wasserbecken (Löschen durch „Tauchen!“).
Brandursachen. Ursachen für eine unkontrollierte Energieabgabe können sein: ein interner Kurzschluss durch einen Herstellungsfehler oder auch eine mechanische Beschädigung, eine Überhitzung durch falsche Handhabung, bei der Lagerung oder beim Transport, ein Brand von außen bzw. der nicht zu vermeidende Alterungsprozess von Akkus. Verschärfend kommt hinzu, dass die Elektrolytlösungen von Lithium-Ionen-Akkus brennbar sind. Nicht ohne Grund hat z. B. die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) ein Transportverbot für Lithium-Batterien als Fracht in Passagierflugzeugen erlassen.
Gefährliche Brandgase. Spektakuläre Akku-Brände an E-Rollern und E-Fahrrädern, vielfach auch mit Todesfällen, in Garagen, U-Bahnen, Autobussen und leider auch in Wohnhäusern haben die großen Gefahren durch derartige Betriebsmittel gezeigt. Derartige Akkus können explosionsartig Energie und vor allem giftige Brandgase freisetzen, die schon in kleinen Mengen eine gesundheitliche Gefährdung besitzen. Vor allem beim nächtlichen Laden im Wohnbereich ist dabei Lebensgefahr angesagt. Hier müsste zur Prävention unbedingt die Installation vom Rauchwarnmeldern erfolgen.
Tipps des KFV. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) gibt folgende Empfehlungen ab:
Erkenntnisse. Der Brand von Lithium-Ionen-Akkus ist zwar ein seltenes Ereignis, kann jedoch verheerende Auswirkungen besitzen. Wenn eine Batterie durchgeht, kommt es in der Regel zu einem thermischen Durchgehen (einem Thermal Runaway) und zu einer gefährlichen Kettenreaktion in der Batteriebox. Vor allem bei E-Scootern und E-Bikes werden Hochleistungsbatterien verwendet, die häufig aufgeladen werden müssen. Dementsprechend groß ist das Brandrisiko!